Warum ich mein Saxophon liebe!

Für alle, die es eilig haben… Schaut euch das Foto an!

Lebensfreude pur – mit der Kultband Just for Fun in Mannheim auf der Bühne 2018

Alle anderen dürfen meinen Blogbeitrag lesen! Ich schreibe heute über meine Liebe zum Saxophon und wie ich diese Liebe gefunden habe.

Wie alles begann:

Das Fundament für meine Liebe zum Musizieren wurde im Grundschulalter gelegt. Ich war in der 3. Klasse und hatte nachmittags einmal in der Woche Handarbeitsunterricht – jaaaaa – ich lernte nähen, häkeln und stricken. Gibt es das heute überhaupt noch?

Die Kreismusikschule bot am gleichen Wochentag im unmittelbaren Anschluss an meinen Schulunterricht musikalische Früherziehung in kleinen Gruppen an. Ein Mädchen aus meiner Handarbeitsklasse, sie hieß Sylvia, war bereits Musikschülerin. Ihre Eltern wussten offenbar den Wert dieser frühkindlichen Förderung zu schätzen. Sylvia fragte mich, ob ich Lust hätte, beim Unterricht mit den orff’schen Instrumenten reinzuschnuppern.

Dass Sylvia einmal meine Heldin werden würde, war damals noch nicht abzusehen. Sie sorgte dafür, dass meine Liebe zur Musik geweckt und von da an mein weiteres Leben maßgeblich geprägt wurde. Leider habe ich sie aus den Augen und aus dem Sinn verloren, als es mich dann 2 Jahre später auf das Gymnasium verschlug.

Rock’n‘ Roll!

Allerdings sollte es noch gut 20 Jahre dauern, bis ich mein heutiges Lieblingsinstrument tatsächlich entdeckte und anfing zu erlernen… mit zarten 32 Jahren landete nämlich ein „Fund-Saxophon“ in meinem Lebensbereich, was dazu führte, dass ich mich entschloss, Unterricht zu nehmen. Das war kein Zufall, oder doch?

Das Leben hat seine ganz eigenen Gesetze!

In meinem ganzen Leben kommen oder kamen die Dinge, die mir auch heute noch wichtig sind oft unbeabsichtigt. Mittlerweile weiß ich, dass das Unterbewusstsein die Dinge und Lebensumstände fügt und es somit meine Bestimmung war, Musikerin zu werden.

Jedoch hat das Leben seine eigenen Gesetze. So habe ich ganz viele Umwege – wirklich Umwege??? oder vielleicht doch eher erforderliche Pfade!!! – beschritten, bevor ich da ankam wo ich heute bin.

Just for Fun Mannheim 2019

Was ich bis heute mit Saxophon erreicht habe:

Ich bin heute Saxophonistin und Sängerin. Ich bin Alleinunterhalterin bei Geburtstagen, Hochzeitsgesellschaften, Firmenveranstaltungen. Ich bin Straßenmusikerin, z.B. gebucht von der Stadt Karlsruhe für das 50-jährige Jubiläum des Woodstock Festivals im Jahr 2019. Ich bin eine Musikerin, die hochrangige Politiker unterhalten durfte in Brüssel in der Rheinland-Pfälzischen Landesvertretung im Jahr 2017 und 2018.

Brüssel. Ich umrahmte das Event!

Ich bin eine Einzelmusikerin, die bei der Verabschiedung eines Polizeipräsidenten und vielen anderen Amtseinführungen und Verabschiedungen unterhalten durfte.

Hochzeit im Grünen

Ich bin Gründerin und Frontfrau von Bands gewesen, wie z.B. Blue Diner, Saxladies and the Jam Bang Orchestra und Katharina und die amüsieren Herren. Ich war von 2017 bis 2021 in einer renommierten Rock’n‘ Roll Band Saxophonistin in vorderster Front und weiß, dass ich jederzeit wieder das Gleiche tun kann. Ich bin eine Musikerin, die ohne Hemmungen und Angst vor 1000 Menschen auf der Bühne ein Solo spielt – obwohl sie das Stück noch nie gehört hat. WOW! Oh Gott, wenn ich das schreibe, bekomme ich Herzklopfen. Ja, meine Künstlerfigur Katharina Palatina ist eine leidenschaftliche Musikerin – cooooooool.

Vernissage in einer Arztpraxis

UND: Ich habe meine Webseiten und meinen eigenen Blog. Alle selbst erstellt und bestückt!

Warum die Geige schuld ist!!!

Bis es soweit war, gab es jedoch viele Steine und Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Saxophon war in meiner Jugend kein Instrument, was ich oder meine Eltern oder sonst jemand in meinem Umfeld im Fokus hatte. So erlernte ich nach der obligatorischen Blockflöte erstmal Geige und Gitarre im Selbststudium. Die Geige war absolut nicht mein Instrument. Sie wurde mir übergestülpt, weil ich ja so begabt sei. Ich übte so gut wie nie. Trotz aller Faulheit und Unlust reichte meine Kunst zum Schülervorspiel vor Publikum und zur Teilnahme im Schulorchester des Eleonorengymnasiums aus. Dort traf ich einen Klassenkameraden, der ebenfalls Geige erlernte und schon so viel weiter fortgeschritten war als ich, weil – NA??? Weil er täglich übte. Weil es ihm Spaß machte. Weil er schlau war. Weil er gebildete Eltern hatte, die ihn wohl auch förderten.

NOT ME!

Sein Name: Thomas Mattern. Er ist heute ein erfolgreicher Berufsmusiker, Lehrer für Geige und Gesang am Konservatorium in Mainz und mehr. Ich werde ihn nie vergessen, denn ich bewunderte ihn.

Na ja – ihr ahnt es schon… ich hatte mich in der Pubertät freigekämpft und mit 14 Jahren den Geigenunterricht beenden dürfen – alternativlos! Eher nebenbei, weil ich sowieso jeden Sonntag in die Kirche gehen musste, war ich im katholischen Kinder- und im Kirchenchor meiner Kirchengemeinde aktiv. Das war immer noch besser, als ohne Aufgabe in der Kirche zu verbringen. Ich träumte davon, in der angesagten Dorfband singen zu dürfen, die an Fasching und an der Dorf-Kerwe auftrat und Unterhaltungsschlager darbot. Das klappte leider nicht. Keiner weit und breit, der mir Alternativen aufzeigte, mich zum Gesangsunterricht schicken würde und mich in meinem Herzenswunsch, aktiv Musik leben zu können, unterstützen könnte. Ich wusste auch nicht, an wen ich mich hätte wenden sollen. Ist halt so, war meine resignierte Haltung.

Mit der Beendigung des Geigenunterrichtes war für Musik Leistungskurs und eine professionelle Musikkarriere, die mir vorschwebte, leider alles verbaut. Ich war mir auch nicht bewusst, was man dafür alles machen musste und welches Instrument für mich in Frage käme. Ich merkte nur, dass meine musikalische Begabung und die Chorsingerei ohne fundamentierte Musiktheoriekenntnisse nicht für ein Musikstudium reichen würde. Etwas frustriert verließ ich dann auch nach wenigen Stunden in der Oberstufe den Musikleistungskurs, für den ich mich angemeldet hatte.

Meine Mitschüler Koschorreck (JA DER Kosho) und Mattern waren mir meilenweit voraus und haben mir in den ersten Stunden aufgezeigt, wo der Hammer hängt. Mir blieb nur noch, die Mitschüler zu bewundern, die damals schon auf dem richtigen Pfad waren.

Den heutige Söhne Mannheims Gitarrist Michael Koschorrek (Kosho) himmelte ich an und stand neidisch vor der Schulband. Ich war deprimiert, dass er damals schon so weit und ein guter Musiker war. Dann war er auch noch Schauspieler in der Theater AG und spielte die Hauptrolle im Stück „Diener zweier Herren“. Auch das bewunderte ich… es wäre aufgrund meiner Neigungen ein Beruf für mich gewesen, aber… ich dachte: Jetzt ist es für mich zu spät. Ich bin schon zu alt, um ein Instrument zu lernen. Mit 14 Jahren ist der Zug abgefahren. Ich besann mich auf eine bürgerliche, sichere Berufsausbildung – ein duales Fachhochschulstudium.

Man trifft sich immer 2 mal im Leben!

Kosho – mein Schulkamerad

Wie schön, dass ich letztes Jahr bei Kosho in der Toskana einen Gitarrenworkshop belegen konnte. Facebook sei Dank habe ich mich vor ein paar Jahren wieder mit ihm verbunden. Er konnte sich an mich gar nicht mehr erinnern. Er war ja der Star auf der Bühne und schwebte in anderen Regionen. Ich war nur eine kleine graue Maus, die ihn bewunderte…

Über diese Toskana Reise habe ich gebloggt und habe gemerkt, dass mir das Bloggen beim Reisen WAHNSINNIG viel Spaß macht. Obwohl ich in den letzten Jahren, also bereits seit 2014 Blogartikel über meine Musik geschrieben hatte, habe ich mir nie die Zeit genommen, den Blog intensiver fortzuführen. Also letzten Sommer merkte ich, dass ich auf jeden Fall in Zukunft wieder mehr bloggen werde. Wenn ich Zeit habe. Im Urlaub. Wenn ich in Pension bin. Wenn…

Aber zurück zu meiner Liebesgeschichte:

Saxophonliebe

Nach der Beendigung des Geigenunterrichts dauerte es noch sehr lange, bis ich mein Saxophon gefunden haben sollte. Erstmal waren die Männergeschichten dran. Jungs küssen und so. Mein erster „fester“ Freund, den ich mit 17 kennenlernte, war Hobbygitarrist. Na ja, bis ich Abi machte, war das Geschichte. Ich studierte an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und wurde Diplomverwaltungswirtin (FH). Ich verließ meine Kirchengemeinde und damit auch den Kirchenchor. Mein erster Mann war in meiner Dienststelle beschäftigt und alles andere als musikalisch. Die Musik war erstmal aus meinem Leben verschwunden. Als ich mich mit Ende 20 auf dem Höhepunkt meiner beruflichen Karriere befand, machte sich eine innere Leere in mir breit. Ich wollte Jura studieren, um die Leere zu füllen. Doch das erschien in diesem Alter eine nicht lohnende Zusatzqualifikation zu sein (was natürlich aus heutiger Sicht nicht stimmt). Ich überlegte, was nun zu tun sei. Also holte ich die Gitarre wieder hervor und plänkelte vor mich hin. Ich spürte die positive Energie, die Freude, die mir das Musizieren bereitete. Ich erarbeitete mir Zupf- und Schlagmuster, sowie ein Programm von einer Stunde, was ich auf meinem 29. Geburtstag vorführen konnte. Parallel hierzu verschlechterte sich die Beziehung zu meinem Partner. Wir trennten uns.

Gitarre war ein Nebenbuhler ohne echte Chance

HURRA! Die Musik nahm wieder ihren Raum ein… Long Story short:

Ich übte Gitarre, sang dazu, wollte in eine Band einsteigen. Hab mir sogar 2 Stunden Gitarrenunterricht genommen

– not my way!

Ok. Dann halt irgendetwas anderes in einer Band. Ich wollte unbedingt Musik machen, auf der Bühne stehen. Da ich jahrelang im Chor gesungen hatte, entschied ich mich, als Sängerin in eine Band einzusteigen. Das sollte doch nicht so schwierig sein… Das klappte zwar, endete aber auch in einem Disaster, da ich aufgrund fehlender Gesangsausbildung nur Backgroundsängerin sein konnte und schließlich wegen Querelen mit der Frontsängerin aus der Band rausgeworfen wurde. Meine Sehnsucht wurde dadurch nicht gerade weniger!

Der Durchbruch!

Der absolute Auslöser und Kathalysator für mein heutiges Musiker-Leben war ein Konzert in den 90er Jahren einer Soulband im angesagten Livemusik-Club Miljöö in Mannheim. Dort spielten in der Frontline 2 Saxophonistinnen, die auch Background sangen. Ich stand vor der Bühne, war begeistert und wusste sofort: DAS WILL ICH HABEN! Aber auch da hatte ich zunächst nicht sofort die Idee, mir ein Saxophon zu kaufen und Unterricht zu nehmen. Das änderte sich schlagartig, als mir der Bassist der Soulband, in der ich damals noch sang, ein Fund-Saxophon zur Verfügung stellte. Ich ließ es reparieren, nahm Saxophonunterricht, übte jeden Tag fleißig eine Stunde und konnte schon nach eineinhalb Jahren mit meinem geliebten Alt – Saxophon in der Big Band der Musikschule Speyer mitspielen. Ich bin dort im Februar 1995 mit meinem Kind im Bauch beigetreten, habe am 20. Mai ein Konzert im Rathaus Speyer mitgespielt und am 09.06. meinen Sohn entbunden! In dieser Big Band hat sich mein Saxophonspiel toll entwickelt und ich habe auch meinen Einstieg in den Sologesang gefunden. Bereits 2 Jahre später, also 1997, konnte ich tatsächlich in den Bläsersatz einer Soulband einsteigen.

GESCHAFFT!!!

Sektempfang Hochzeit

Endlich hatte ich meine musikalische Bestimmung gefunden und den Grundstein für mein weiteres Leben gelegt. Denn ab jetzt war das Saxophon mein wichtigster Lebensbegleiter – meine größte und dauerhafteste LIEBE. Ganz viel Lebensfreude und Zufriedenheit in meinem Leben habe ich diesem Instrument zu verdanken! Seit über 25 Jahren bereichern viele musikalische Projekte, Bands, Workshops und Musikfreunde mein Leben. Aktuell ist zwar eine coronabedingte Auftritts-Flaute. Ich bin allerdings zuversichtlich, dass das bald wieder anders werden wird. Darauf freue ich mich riesig!

Saxophon ist einfach geil!

Über mein Saxophon, meine Beziehung zu ihm, meine Entwicklung, Erfolge und Tiefschläge werde ich in weiteren Blogartikeln schreiben. Es ist das geilste Instrument EVER. Wer sich darüber mit mir austauschen will, ist herzlich eingeladen zu kommentieren oder mit mir per E-Mail in Kontakt zu treten.

Diesen Blogartikel habe ich im Rahmen von #boomboomblog geschrieben. Boomboomblog war eine Aktion von Judith Peters (Sympatexer) im April des Jahres 2021. Ich konnte vorbereitete Texte verwenden, weil ich schon seit vielen Jahren Tagebuch über mein Musikleben führe und diese schon längst veröffentlichen wollte. Ich habe alles vor 10 Jahren schon aufgeschrieben in der Form eines fiktiven Interviews mit der Frauenzeitschrift Brigitte… Meinen bestehenden Blog, den es seit 2014 gibt, habe ich bisher nur spärlich bedient, obwohl mir das Bloggen sehr viel Spaß macht. Jetzt habe ich Dank Judith und Facebook-Freunden, die mich auf diese Aktion aufmerksam machten, einen neuen Stups bekommen und werde in dieser Richtung wieder aktiver sein. Vielen Dank!

Veröffentlicht von Katharina Palatina

Ich bin an Vielem interessiert und schreibe über mein Leben, meine Musik und über alles, was mir so in den Sinn kommt!

4 Kommentare zu „Warum ich mein Saxophon liebe!

    1. Oh liebe Angela, herzlichen Dank für diese schöne Rückmeldung. Das ist ja mal ein Ansporn für mich. Ich freue mich auch schon auf den nächsten Artikel😍!

  1. Liebe Katharina, wie schön, dass Du wieder bloggst. Du hast doch so viel zu erzählen und schreibst so locker. Ich freue mich auf Deine nächsten Blogbeiträge und Dein weiertes Leben mit dem Saxophon! Herzliche Grüße, Gudrun

    1. Lieben Dank Gudrun! Ich habe mir für den 15.05. einen nächsten Blogartikel vorgenommen – freue mich über deinen aufmunternden Kommentar… und fühle mich motiviert durch dich!!! Liebe Grüße auf die Insel!

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