Katharina in Rom – Tag 3

Heute beginnt der Tag wieder um 6 Uhr – nein – nicht mit dem Frühstück. Heute habe ich meinen Blogartikel von gestern feingeschliffen. Gestern war ich wirklich fix und alle. Hitze, Kilometer, Füße, Rücken – Kopfsteinpflaster. Das ist wirklich manchmal richtig gefährlich, denn es ist nicht das deutsche, ordentlich gepflasterte Kopfsteinpflaster. Es ist italienisches Kopfsteinpflaster und genauso wenig genormt, wie die Treppenstufen überall. In Deutschland kann man sich ja drauf verlassen, dass die Stufen einheitlich sind und keine Sturzgefahr besteht. Ich sage nur TÜV!

Harmloses Kopfsteinpflaster

Das Foto kann nicht wiedergeben, wie schief, kuhlig, unregelmäßig und gefährlich das Pflaster in echt ist. Na ja – nicht so wichtig.

Mein Zimmer liegt zum Glück nicht an der stark befahrenen Straße, sondern zum Hinterhof raus. In Kombination mit der Klimaanlage ist es perfekt. Meine erste Befürchtung, dass die Glocken lästig werden könnten, hat sich bisher noch nicht bestätigt. Also bin ich zufrieden und ausgeschlafen.

Klar, um 8 Frühstück, um 9 zum Hopper Bus, Stadtrundfahrt und deutsche Erklärungen nochmals ins Ohr.

Wieder Hop On

11 Uhr Richtung Vatikanstadt. 12.45 Uhr Führung. Das tolle an der Online-Buchung ist tatsächlich, dass man per Mail über eventuelle Änderungen informiert wird, den Voucher zugesandt bekommt und – wie in meinem Falle – sogar vom Touristenführer telefonisch in Kenntnis gesetzt wird, dass die ganze Führung um 30 Minuten nach hinten verschoben wird (warum auch immer). Das passierte mir gestern Nachmittag. Mein Handy klingelte. Ich vermutete einen Notfall – Hotel? Einreisebehörde? Gesundheitsamt? Meine Nachbarin aus Deutschland mit einer schlechten Nachricht? Auf jeden Fall war es eine italienische Nummer – ein Werbeanruf? Ich kann kein italienisch -Hilfe. Beherzt und mutig nahm ich das Gespräch an. Ein englisch sprechender Italiener, den ich sogar verstand, war in der Leitung. Er klärte mich über die verspätete Führung auf. So brauchte ich nicht am Treffpunkt verunsichert zu warten. Puh, ganz schön praktisch – und hat gar nicht weh getan.

Sonne, Sommer, Hitze. Doch habe ich heute vorsichtshalber mein langes Kleid angezogen, geschlossene All Star Sneakers an die Füße und meine leichte Weste in den Rucksack gepackt.

Nicht dass sich noch einer wegen sexueller Anreize und halbnackten Schultern gereizt fühlt in dieser heuchlerischen katholischen Umgebung. Möchte die Zahl der gezeugten und verstoßenen Kinder durch den Klerus im Vatikan nicht mal andeutungsweise wissen!

vatikangerechte Kleidung

oh… bedeckter Himmel? Na ja. Trotzdem 50er Sonnenmilch aufgetragen und Sonnenhut aufgesetzt. Das wird noch!

An meiner Hopping Station bin ich 40 Minuten zu früh angekommen, weil ich die Zahl 5 als 3 gelesen habe im Halbschlaf. Also erster Stop 9.55 Uhr und nicht 9.35 Uhr. So hatte ich Gelegenheit zur Unterhaltung mit dem Ticketverkäufer. Ich fragte ihn nach einer Powerbank und wo ich eine erwerben könnte. Er wusste, dass es im Termini für 10 Euro eine zu kaufen gibt. Also wird meine erste Hop off Station der Hauptbahnhof sein. Die Wartezeit überbrücke ich jetzt großzügig mit Handynutzung: Informationen recherchieren und am Blogartikel weiterschreiben. Ach… was ich für positive Erlebnisse habe. Ich vertraue einfach darauf, dass alles gut wird, ignoriere aufkommende Ängste und tatsächlich: Alles wird gut!

Power für mein Smartphone

Es hat geklappt. Am Bahnhof standen wieder die Straßenhändler mit kleinen Wasserflaschen, eisgekühlt, Strohhüten, Selfiesticks und diesen Ladegeräten made in China. Beim Aussteigen aus dem Bus sprach mich der Erste an. Ich lehnte dankend ab, lief zur Ampel und wollte das Gerät im Bahnhof in einer ordentlichen Verkaufsstelle erwerben. Der zweite Straßenhändler, geschäftstüchtiger und sympathischer als der Erste, hat sich an der Ampel an mich herangepierscht. Na gut. 10 Euro für 15.000 mAh erschien mir ok. Ausprobiert, funktionierte, schien voll geladen zu sein. Also bin ich gleich wieder in meinen Bus ongehoppt und hatte 30 Minuten Zeit gespart. So habe ich keinen Stress mit meinem Führungstermin, den ich sonst erst in letzter Minute erreicht hätte. Ein kleiner Verkehrsstau hätte mich schon als Zuspätkommerin erscheinen lassen. Und schlimmstenfalls hätte ich 41 Euro in den Sand gesetzt.

Einmal muss es sein

Um 12 Uhr am Treffpunkt angekommen, setzte ich mich in eine kleine Pizzeria und bestellte eine Cola, um die Zeit zu überbrücken. Lecker – obwohl ich erklärte Cola Gegnerin bin und diese Getränk nicht in mein Haus hole, trinke ich es im Urlaub zumindest einmal und kann es dann auch genießen. Gleich vor meinem Tisch wurde auch Wein verkauft.

Straßenverkauf auf italienisch

12.20: Telefon klingelt wieder, italienische Nummer, ich erhalte Nachricht, dass die Führung gleich losgeht. Ok. 12.15 gebucht. Auf 12.45 verschoben. 12.20 gefragt, ob ich schon auf dem Weg sei. 12.35 Abmarsch in einer kleinen Gruppe. Die spinnen die Römer!

Nach einer kurzen Einführung geht es los. Der Tourguide ist Italiener und spricht sehr gut Deutsch.

Einführung am Treffpunkt

Er erklärt und führt uns sicher durch die vatikanischen Museen und zeigt uns den Weg zur sixtinischen Kapelle, in der weder gesprochen, noch getrunken und vor allem nicht fotografiert werden darf.

In Anbetracht der Unmengen an Bildhauerei, Malerei, Mosaiken und Teppichknüpfkunst ist es fast unmöglich hier in Kürze etwas zu schreiben. Es war überwältigend.

Zum Abschluss habe ich mir noch den bisherigen Fuhrpark der Päpste angeschaut. Von der 6-spännigen Kutsche bis hin zum Papamobil… alles ist ausgestellt.

Hier spielt Geld keine Rolle. Es gibt viel Platz und wenn es zu eng wurde, wurde angebaut. Es befinden sich hier unschätzbare Werte aus zwei Jahrtausenden. Finanziert auf Kosten der Ärmsten aus Zehnt und Kirchensteuer. Den Künstlern ist kein Vorwurf zu machen. Die waren genial. Michelangelo, Raphael und da Vinci sind nur die Aushängeschilder. Unzählige erschufen ähnliche Meisterwerke!

Im Mai und Juni sind üblicherweise 30.000 Menschen TÄGLICH in den Museen. 17 Euro Eintritt ohne Führung und ohne Besichtigung der päpstlichen Privatgärten…

So… das war beeindruckend. Ich lief zurück in die Stadt und gönnte mir in der erstbesten Eisdiele drei Bällchen Eis und ließ mein Handy aufladen. Die Powerbank war gelinde gesagt nicht leistungsfähig.

Italienisches Eis

Der Eisdieleninhaber war ebenso geschäftstüchtig wie seine Landsleute und überzeugte mich, dass ich noch sitzen bleiben sollte, bis mein Handy etwas voller geladen sei. Na gut. Nun sitze ich hier bei Chips und Bier und genieße das rege Treiben.

Chips und Bier

Rom lebt auf! Heute ist erstmals die Sperrstunde seit 18 Monaten aufgehoben. Es wird eine intensive Nacht erwartet. Leider ohne mich. Ich bin genug unterwegs gewesen und werde mich bald ins Hotel zurückziehen. Morgen möchte ich schließlich dem Papst zuhören und ihn sehen, wenn er um 12 das Agnusgebet aus einem Fenster vorträgt!

Also bis dann. Ja und ich freue mich auch über den 4:2 Sieg der Deutschen Fußballer.

Liebe Grüße eure

Katharina Palatina

Katharina in Rom Tag 2

Ich genieße.

Ich genieße diese Stadt, die mir nicht auf Anhieb sympathisch war… Doch der erste Tag war mega! Ich habe es gestern Abend tatsächlich noch zum Trevibrunnen geschafft. Er war toll beleuchtet und durch die wenigen Menschen wirkte der Springbrunnen so friedlich. Die Carabinieri achteten auf die Maskenpflicht. Ich schätze, dass sich keine 100 Personen dort aufgehalten haben.

Natürlich habe ich das Geld über die rechte Schulter geworfen, sonst bringt es ja nichts. Und es sollte ja was Sinnhaftes hinter dem Tun stehen!

Wusstet ihr, dass vor der Pandemie TÄGLICH 4000 € in den Brunnen geworfen wurden? Entsprechend viele Besucher müssen dann auch täglich dagewesen sein… Na ja. Nach dem Münzen-Wurf hat mein Handy schlapp gemacht und ich bin dann gegen 22 Uhr ins Hotel zurück. Ich glaube, ich habe mittlerweile 3 Powerbanks zu Hause.

Unbenutzte.

Heute frage ich mich, wo die eigentlich sind. Hätte ich mal besser eine davon mitgenommen.

Greenline Tours für 48 Stunden gebucht!

Also Tag 2 begann – nein – nicht mit dem Frühstück! Er begann um 6 Uhr im Bett mit der Buchung eines Hop-On Hop-Off Busses. Meine deutsche Stadtführerin Anna, die ich per WhatsApp kontaktiert hatte, hatte eben sowenig Zeit wie ihre Kollegin Anett „Die deutsche Römerin“, die sie mir empfohlen hatte.

Also entschloss ich mich, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Diese Online-Bucherei ist dermaßen praktisch… Und klappt 100 PRO – einfach, sicher, schnell. Ich habe mir die 48 Stunden – Option gewählt, die mit der ersten Fahrt heute früh um 10 beginnen sollte.

FRÜHSTÜCK!

Um 8 ging ich dann zum Frühstück… Für italienische und vor allem coronabedingte Verhältnisse gab es ein richtig Gutes. Ich aß die Süßteilchen zum Kaffee und konnte ein Schinken-Käse-Brötchen mitnehmen, um für den Notfall gerüstet zu sein. Den Yoghurt nahm ich mit aufs Zimmer für abends als Betthupferl. Mango – Banane – konnte ich nicht stehenlassen.

Gegen 9 Uhr bin ich zum Ausgangspunkt der Citytour gelaufen. Das war notwendig, um einzuchecken. Laut Google Maps ca. 20 Minuten zu Fuß. Also ich wusste ja, dass Rom auf 7 Hügeln erbaut wurde, doch heute habe ich es erlaufen und gesehen.

Geschafft. Ich sitze im Tourbus!

Zunächst bin ich die ganze Hoppe – Tour einmal durchgefahren, ohne auszusteigen, um mir einen Überblick über die Wege und Entfernungen der einzelnen Sehenswürdigkeiten zu verschaffen. Dann entschied ich mich, das Kolosseum zu besuchen – auf eigene Faust. Dort angekommen, ging ich zum Kassenhäuschen – keine Menschenschlange, nur wenige Touristen davorstehend – Chaka!!! Und siehe da – die Kassen waren geschlossen und es war tatsächlich NUR eine online-Buchung möglich.

Da frage ich mich, was Menschen ohne Smartphone und ohne Internet machen. Ah – da gab es noch was – REISEBÜRO, die müssen schließlich auch noch was zu tun haben. Noch bevor ich mein Handy in der Hand hatte, um zu buchen, kümmerte sich wieder ein geschäftstüchtiger Mensch um mich – mit Erfolg. Ich konnte direkt und ohne Wartezeit an einer deutschsprachig geführten Tour teilnehmen. Bezahlung war vor Ort mit EC-Karte (ich hatte nicht genug Bargeld dabei) möglich.

Diese Führung war spitze und würde ich jedem empfehlen. Der Reiseführer – ein junger in Rom lebender Berliner – hat alles sehr anschaulich und überzeugend erzählt. Mit einer Bildermappe hat er dazu noch Vieles veranschaulicht, wie z.B. die verschiedene Baustadien des Kolosseums, Zeichnungen von Kampfsituationen mit den Gladiatoren und andere interessante Dinge! Sehr interessant fand ich, dass die untere Etage komplett für Requisiten aufwendig gebaut war. Es fanden dort Sonnenzelte, Käfige für Raubtiere und Menschen, Verkleidungen für die Gladiatoren etc. Platz. Und sehr beeindruckend war die Ausführung zum Veranstaltungsmanagement: 50.000 Besucher fasste das Kolosseum. Und diese waren durch ein ausgeklügeltes System innerhalb von 20 Minuten drinnen und auf ihren Plätzen und ebenso schnell wieder draußen. Es gab eine strenge Regelung wer wann durch welchen der 80 Ein- bzw. Ausgänge zu gehen hatte. Nach Schichten, Geschlechtern, Bildungsniveau, Funktion und Einfluss. Der Haupteingang, durch den wir auch gingen, war dem Kaiser vorbehalten. Er fuhr mit der Kutsche vor. Die Grausamkeiten der damaligen Zeit (ca. 68 n.Chr. bis 500 n.Chr.) schilderte unser Reiseführer sehr plastisch, interessant und nachhaltig!

Zufällig war derzeitig eine Pompeji-Ausstellung im Durchgang, die wir natürlich dankbar und mit entsprechendem Mehr an Zeitaufwand konsumieren konnten.

Nach dieser 2-Stunden-Führung konnte man mit dem Eintritts-Ticket noch das Forum Romanum und den Palatinhügel gegenüber erkunden.

Bereits um 15 Uhr machte mein Handy mal wieder schlapp… Was tun? Ich brauche es ständig – vor allem um zu fotografieren, aber auch zum Buchen und zum Navigieren. Hm… beim Verlassen des Forums Romanum habe ich meinen ganzen Mut zusammengenommen und die Dame am Ausgang gefragt, ob ich mein Handy mal für 5 Minuten bei ihr laden dürfte… ich hätte meine Powerbank, also das kleine Energiebündel, mit dem man sein Handy unterwegs mit Strom versorgen kann, vergessen (was ja irgendwie auch stimmt). Mit immerhin 42 % bin ich dann weiter in Richtung der nächsten Hop On Station gelaufen.

Dann beschloss ich kurzfristig, in die Vatikanstadt zu laufen, weil ich da am Samstag zur Führung durch die sixtinische Kapelle und die Vatikanmuseen zu einer bestimmten Zeit an einem Treffpunkt sein musste. Ich wollte vorsorglich den Punkt ausmachen, damit ich nicht in Zeitnot oder Stress gerate. Schon mal vor Ort beschloss ich auch gleich mal zum Petersdom zu laufen. Eigentlich hatte ich das gar nicht vor, da ich nicht die angemessene Kleidung anhatte. Heißt es doch, dass Knie und Schulter bedeckt sein müssen und man keine kurzen Hosen oder Hut tragen dürfe. Schon ziemlich schlapp und mit wehen Füßen im Petersdom angekommen, überraschte mich auch hier, dass es nicht mehr Touristen anwesend waren. Es ist schließlich Wochenende und die Italiener hätten zumindest da sein können. So bin ich durch den Eingang – ohne Mühe – ohne Beanstandung – ohne Kritik an meiner nackten Haut und am Hut – in den Dom gelangt.

Der Einlass in die Basilika war fließend, meine Kleidung störte niemand, im Inneren des Doms waren wenige Menschen und es wurde gerade eine Messe abgehalten. Der abgetrennte Teil um den Altar war gut gefüllt und ein Priester hielt die Messe.

Da ich ja nicht so viel von der Kirche im Allgemeinen und insbesondere nichts von der katholischen Kirche halte, habe ich den Aufenthalt lediglich dazu genutzt, die Baukunst zu bewundern, mich im Seitenschiff abzukühlen um sodann etwas gestärkt in Richtung Hotel zu bewegen. Meine Füße taten trotz offener, bequemer Trackingsandalen weh und ich war einfach fertig – und mein Handy schon wieder am Leerwerden…

You’ve got a friend

Tatsächlich traf ich auf dem Rückweg noch einen musizierenden Straßenmusiker mit Gitarre, der „You`ve got a friend“ spielte, just in dem Moment, als ich an der Engelsburg über die Fußgängerbrücke zurücklaufen wollte. Kurzerhand übernahm ich den Gesang, da er offensichtlich nur instrumental mit Gitarre, iPad und kleiner Verstärkerbox, die an einer Autobatterie angeklemmt war, auftrat als Straßenmusiker. Die Polizei hatte ihn zuvor argwöhnisch kontrolliert und ließ ihn gewähren. Aber er erklärte mir, dass er wohl eine Stunde an der gleichen Stelle spielen dürfe und – dass er mal in Mannheim gelebt hätte. Wie klein die Welt doch ist!

Also endlich zurück zum Bus, um zurück in mein Hotel zu gelangen. Eigentlich wollte ich mir auf dem Heimweg ein Eis gönnen. Aber meine Füße taten weh, mein Rücken schmerzte und ich wollte nur noch ins Kühle, mich duschen und ausruhen. Da mein Handy quasi leer war, habe ich den letzten Kilometer mit dem Taxi zurückgelegt. Witzigerweise behauptete der Fahrer, er habe noch nie einen Touristen befördert. Ich sei die Erste. Er hat mich dann für 6 Euro sicher ins Hotel gebracht.

Ich war seine erste Touristin

Ich hätte Google Maps nicht mehr aufrufen können und für längere Suchaktionen hatte ich einfach keine Energie mehr. So sitze ich jetzt frisch und erholt im Hotelzimmer am Notebook und schreibe den Tag nieder. Aber jetzt reicht es mir einfach.

Morgen gibt es wieder mehr. Ich verabschiede mich für heute und werde den Tag Revue passieren lassen.

Liebe Grüße

Eure Katharina Palatina

Katharina entdeckt ROM

Italien – ich komme!!!

Frankfurt Airport, Lufthansa Terminal

Oh Mannomann… was ein Stress. Wieso ist man immer so urlaubsreif, bis es dann endlich soweit ist, dass man in Urlaub fliegt?

Gestern konnte ich an meinem ersten Urlaubstag alles bequem vorbereiten. Für 5 Tage Rom ist das doch ein Klacks. Schließlich soll das Wetter mit 30er Graden stabil bleiben. So sollte die Auswahl an Kleidung und Schuhen nicht ganz so üppig ausfallen. Na ja – 15 kg habe ich zusammen bekommen plus 4 kg Notebook mit Zubehör. Ok. Alles gerichtet, 2 mal geimpft, 14 Tage sind auch vergangen, Plan im Kopf, wie ich vorgehen werde… sicher gibt es da nix groß zu beachten… na gut.

Vorsichtshalber nochmal das Internet bemüht. 17 Uhr, Seite des Auswärtigen Amtes.

Mein Adrenalinausstoß ist groß:

Die Italiener fordern eine Einreiseerklärung, Coronatest nicht älter als 48 Stunden. Laut Fraport-Seite ist ein Test im Flughafen möglich… aber – WAS brauche ich überhaupt… PCR, Antigentest? Und im Flughafen. Wartezeit? Reicht das überhaupt? Und wie bitte? 200,- € wenn es schnell gehen soll?

Das war alles so undurchsichtig und risikobehaftet… örtliches Impfzentrum schon geschlossen. Um 8 Uhr muss ich los nach Frankfurt. Das fängt ja gut an.

Mein Sohn rettete mich. Er kam zum Abendessen zu mir und konnte mir eine Impfstation kurz vor der Autobahnauffahrt benennen. Termine ab 6 Uhr im Minutentakt. Man darf auch mal Glück haben im Leben. Heute früh um 7.48 Uhr – Test negativ.

Ok. Erste Hürde geschafft. Gestern noch das Einreiseformular ausgefüllt und Bordingkarte und alle Unterlagen ausgedruckt.

Dann im Flughafen lief alles glatt.

Was mich überraschte:

Außer der Bordingkarte brauchte ich NICHTS. Weder hat irgend jemand interessiert, ob ich geimpft bin, Fieber oder einen Coronatest gemacht habe. Die Einreiserklärung wollte auch keiner sehen. Ok. Als ich im Flugzeug saß, konnte ich endlich entspannen. Und es sollte ein toller Tag werden!

Fensterplatz -Hurra!

Für einen 2 Stunden Flug sparte ich mir die Sitzplatzreservierung. Und – die göttliche Fügung bescherte mir einen Fensterplatz und eine coole japanische Nonne mit Smartarmband und einer Liebe zum Peace-Zeichen. Sie lebt in Rom. Ich fühlte mich gut aufgehoben, sodass ich gar nicht bemerkte, dass wir vom Boden abheben.

Die Nonne machte es mir vor. Cool!

In Rom gelandet, ging es mit einem kleinen Shuttleservice zum Hotel.

Es liegt mittendrin im Herzen der Stadt und ist ein kleines 4 Sterne Hotel mit dem Charme der typisch römischen altertümlichen Bauweise.

Ich habe ein gutes Gefühl und bin zufrieden mit meiner Wahl. Hatte ich doch vor einer Woche spontan das erstbeste Angebot gebucht!

Also: Klimaanlage an, Auspacken, Ruhen, W-Lan einrichten, Stadt erkunden.

Römisches Bad

Es sind nur wenige Touristen da und die Plätze mit den Sehenswürdigkeiten sind angenehm leer.

Die einzige mir aufgefallene Menschenansammlung demonstrierte am Musei Capitolini gegen die coronabedingten Maßnahmen.

Nach einem einstündigen Fußmarsch, bei dem ich sehr viele alte Steine sah, kam ich am Pantheon vorbei, das laut Google Maps vorübergehend geschlossen sei. War es aber nicht! Die Absperrbänder lassen erahnen, welchen Ansturm die Römer erwarten, nachdem die Inzidenz immer weiter rückläufig ist.

Durch enge Gassen mit kleinen Souvenirläden, Minimarkets, Eis, Obst, Gemüse und Schuhgeschäften lief ich weiter in Richtung Trevibrunnen. Den hatte ich mir für heute noch vorgenommen. Münze nach hinten über die linke Schulter… oder war es die rechte?

Vorbei an vielen kleinen Ristorantes, die allesamt sehr viele freie Plätze vorwiesen, wurde ich unversehens von einer engagierten Restaurantmitarbeiterin abgefangen. Sie und ihr Kollege umgarnten und lockten mich, sodass ich das Brunnenerlebnis erstmal verschoben habe.

Begrüßungssekt, Prosciutto mit Thunfisch, Pilze mit frischem Trüffel, vor meinen Augen auf die Tagliatelle gerieben, ein Cesanese del Piglio und eine Flasche Wasser ließen die Anstrengungen der Reise vergessen und machten mich glücklich. Es war meine erste Mahlzeit des Tages. Zu aufregend und ereignisreich war das Ganze.

Morgen möchte ich mir eine persönliche deutsche Stadtführerin gönnen: „Die deutsche Römerin“. Bin gespannt, ob das klappt!

Für heute verabschiede ich mich aus dem Reiseblog. Morgen geht es weiter. Vielleicht habt ihr Lust zu folgen und die Reise mit mir zusammen zu genießen. Dann sage ich einfach mal „bis bald“!

Liebe Grüße und Ciao eure Katharina Palatina❣

Live-Musik in Zeiten der Pandemie – Möglich?!

Saxophon macht glücklich!

PANDEMIE – März 2020

Ab März 2020 wurde uns allen so langsam mulmig. Nachdem ich ab Januar aufmerksam die Meldungen zur Verbreitung verfolgt hatte, hatte sich das Coronavirus, das im Dezember 2019 mutmaßlich erstmals auftrat, in unser Leben, in unser beschauliches, friedliches Deutschland geschlichen, uns nach und nach umzingelt und schließlich unser Leben lahmgelegt… Die Umstände, Entwicklung und die Konsequenzen sind hinreichend bekannt.

Nach der Winterpause – November 2019 bis März 2020 – klopfte die Auftrittssaison an die Tür. Mit der Rock’n’Roll Band Just for Fun waren bereits mehr als 10 Gigs vertraglich gebucht. Über das Jahr verteilt hätten wir bis in den späten Herbst hinein auf den Stadtfesten und größten Bühnen der Region in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg vor dankbarem Publikum unseren Applaus abgeholt, hätten Fun, Anerkennung und Geld haben sollen. Daneben waren auch einige Big Band Auftritte mit der Blue Light Big Band auf dem Plan.

Nicht zu vergessen, meine mir ans Herz gewachsene Soloauftritte. Katharina Palatina – Sektempfänge, Geburtstage, Hochzeiten und Firmenevents. Auf diese freute ich mich am meisten! Und dann das – du heilige Scheiße!!!

Anfang März wurde angekündigt, dass es ein Veranstaltungsverbot geben wird. Am Mittwoch, 11. März 2020, war es dann soweit. Alles stockte, alle Events wurden vorläufig gestoppt, bis nach Ostern hieß es. Die WHO erklärte die Epidemie zur weltweiten Pandemie. Wie immer, ist Wikipedia auf der Höhe der Zeit, man kann dort alles nachlesen. Klickt einfach auf den Link. Großveranstaltungen wurden vorerst verboten, es gab den ersten Lockdown. Das Leben, unsere gewohnten Freiheiten – plötzlich eingeschränkt. Unvorstellbar für die Nachkriegsgeneration…

Eine neue Zeiteinteilung brach an – das Leben vor der Pandemie, das Leben mit der Pandemie und bitte hoffentlich bald auch ein Leben nach der Pandemie. Jetzt, da ich meine vollständige Impfung erhalten habe und auf eine baldige Wiederherstellung von halbwegs normalen Lebensumständen hoffe, möchte ich hier einmal resümieren… Was war da alles, was war alles in meinem Leben, in meiner Wahrnehmung, in meiner glückseligen Heimat TROTZ Corona möglich, vor allem (auch) musikalisch?

Mein letzter Auftritt in der Öffentlichkeit mit Just for Fun am 08.03.2020

Ja, das war’s dann… erstmal wurde alles gestoppt. Und ehrlich gesagt… ich fand es gar nicht so schlimm. Diese Entschleunigung, diese Ruhe, keine Proben, keine Auftritte, keine gesellschaftlichen Verpflichtungen. Einfach nur zu Hause sich um sich selbst kümmern, entspannen, überlegen, was man am Heim verschönern, verändern könnte. Überlegen, was man sich kocht (statt Essen zu gehen). Ich entspannte mich und ich kümmerte mich um meine persönliche Entwicklung. Überlegte, was wirklich wichtig ist im Leben. War unendlich dankbar für das, was ich hatte. Überlegte, was mir Freude bereiten könnte. Überlegte, wie ich ANDEREN Freude bereiten könnte. Das Ergebnis:

Nachbarschaftsmusik – wie alles begann!

Am 22.03.2020 waren Musiker in ganz Deutschland aufgefordert, um 18.00 Uhr das Lied „Freude schöner Götter funken“ aus dem Fenster zu spielen, weil der Aufenthalt auf der Straße verboten war. Es war eine tolle Anregung, deren Ursprung ich nicht mehr finden kann. Ich habe von der Idee über Facebook erfahren. Zunächst skeptisch, dann mutig, habe ich mich entschieden, die Aktion zu unterstützen. Da ich eine supertolle Nachbarschaft habe, habe ich diese ermuntert, mich zu begleiten und mit allen gegebenen Möglichkeiten mitzumachen (Trommel, Gitarre und Geige).

Und tatsächlich: Pünktlich um 18 Uhr habe ich das Lied mit dem Saxophon gespielt, unterstützt von den „mit Abstand besten Nachbarn der Welt“. Alle fanden es Klasse, freuten sich, dass es endlich wieder Livemusik gab und zeigten sich mir gegenüber sehr dankbar.

Es war der Anstoß für mich, um in der Folge weitere musikalische Beiträge in der Öffentlichkeit vor meinem Haus zu performen. Die Anlässe ließen nicht auf sich warten: Ostern, Muttertag, Vatertag, Geburtstage, Adventssonntage, Heiligabend… Wieder Ostern, Muttertag und Pfingsten. Ich absolvierte einige Auftritte vor meinem Haus – mit gebührendem Abstand. Die Nachbarn standen gegenüber oder nebenan mit einem Glas Sekt, einer Flasche Bier, einem Glühwein oder auch Tee oder Kaffee in der Hand. Diese von mir initiierten Aktionen brachten uns alle ganz nah zusammen – trotz Abstandsregeln, Lockdown, Personen- und Haushaltsbegrenzungen. Es war eine wunderbare Zeit, eine positive Erfahrung für mich, die ich ohne die Pandemie nicht hätte genießen können!

Muttertag 2020 – Gedenken an meine verstorbene Mutter +2003 und meinen Bruder Wolfgang +20.04.2020

Ja, das war ein aufregendes, spannendes und auch sehr wertvolles Jahr für mich. Mitten im Sommer, als es mit den Infektionszahlen etwas zurückging, fuhr ich spontan in die Toskana, um an einem Gitarrenworkshop mit Michael Koschorreck teilzunehmen. Eine Nacht in Mailand, einen Tag in Florenz, einen Tag in Alterra. Es war traumhaft und ich konnte Musik, Urlaub und Abenteuer verbinden.

Ja – und dann war da noch der Auszug meines Sohnes im November. Irgendwann werden die Kleinen flügge. Es war eine weitere ungewöhnliche Erfahrung den jungen Mann in sein eigenes Leben zu entlassen. Ich bin froh und stolz, ihn soweit gebracht zu haben. Ich freue mich jede Woche über einen Besuch. Wir essen gemeinsam, tauschen und aus und – es hat gar nicht so weh getan.

Jetzt ist das Jahr 2021 schon fast halb vorbei und ich freue mich, auf weitere Musikevents. Zuletzt auf dem Musikantenbuckel – heute Nachmittag. Ich habe auf dem für die Öffentlichkeit geschlossenem Gelände, diesem wundervollen Weinbergsgarten – für den Besitzer und dessen Gäste Saxophon gespielt. Locker, ungezwungen und entspannt.

Anderen eine Freude zu bereiten ist in der Pandemie eines meiner Hauptanliegen.

Ich freue mich über die niedrigen Inzidenz-Werte und werde diese Woche verreisen und nach Rom aufbrechen. Das bietet sich an, da ich vollständigen Impfschutz habe und es noch nicht allzu heiß sein wird. Ich werde ab Mittwoch über diese Reise bloggen – Katharina entdeckt ROM! Erstmals bin ich ohne mein geliebtes Saxophon unterwegs… bin sehr aufgeregt und gespannt.

Rückmeldungen und Anregungen zu meinem Blog sind wie immer willkommen.

Herzlichst Eure Katharina Palatina

Musik ist mein L(i)eben

Musik ist mein Leben – und meine große Liebe

DEFINITIV

Anfangs noch ein bisschen unstrukturiert!


Puh… Zu dieser Erkenntnis muss man erst einmal kommen. Genauso wie zu der Erkenntnis:

Music was my first love..

Diesen Slogan benutze ich ja schon sehr, sehr lange. Hatte ich diesen Song doch schon einige Zeit vor meiner aktiven Musikkarriere schätzen und lieben gelernt.

Es ist der bekannteste Hit von John Miles und wurde bereits 1976 veröffentlicht und lief im Radio damals rauf und runter. Und in meinem Elternhaus lief immer irgendwo ein Radio. Egal ob in der Küche am Herd, bei meinen Brüdern im Zimmer oder im Esszimmer. Dort wurde es allerdings zur Essenszeit ausgeschaltet. Ich war also ganztägig umgeben von Musik, erledigte auch meine schulischen Hausaufgaben, schnell und unkompliziert mit Musik… wenn ihr wisst, was ich damit meine😎😂.

Ich hatte gerade mein unrühmliches Geigenstadium hinter mir gelassen. Ich war unglücklich darüber, dass ich ein Instrument lernen musste, was mir nicht zusagte. Hätte ich doch viel lieber Klavier, wie meine Freundin Meggy oder Gitarre wie mein Schulkamerad Kosho gelernt. Ich war unmotiviert, deprimiert, habe resigniert und überhaupt deutete nichts darauf hin, dass Musik noch eine wesentliche Rolle spielen würde in meinem Leben – obwohl: Immerhin sang ich im Kinder – und Kirchenchor, solange ich Teenager war. Hm… ansonsten?

2010… mit gebogenem Sopransaxophon, das jetzt von Florian Haubold gespielt wird!

Jazzgymnastik, Disco, Tanzschule, Karaokebar

Ich liebte Jazzgymnastik – ob als Schulsport oder in Gruppen außerhalb des edukativen Zwangs. Ich tanzte gerne, zunächst in der Dorfjugenddisco, später im Tanzkurs in der Tanzschule Wienholt – konnte bis zum Goldkurs der Tanzschule alles tanzen. Hatte leider nicht den adäquaten Tanzpartner, sodass ich nach dem Fortgeschrittenenkurs auch dieses Hobby nicht weiterverfolgte. So tanzte ich jedes Wochenende stundenlang auf den Tanzflächen der Diskotheken im Umkreis von 30 Kilometern meines Heimatwohnortes immer auch nach einem geeigneten Tänzer Ausschau haltend, der zudem charakterlich und optisch zu mir passen könnte.

FEHLANZEIGE!

Mit Tom Wa 2013 in Stuttgart. Begleitung zu Feeling Good

Ah ja, fast hätte ich es vergessen:

In unserem Haus lief das BASF-Tonbandgerät laut und heiß mit Beatles, Bee Gees, Simon and Garfunkel und den Rolling Stones. Das Gerät, damals eines der besten und modernsten, war der ganze Stolz meines Bruders und ich durfte das Wunder an Technik täglich genießen!

Meine Eltern waren sehr tolerant und geduldig… eine gewisse Zeit lang. Später haben meine „großen“ Brüder auch die Klassik entdeckt, sodass ich auch mit Bach, Beethoven, Mozart (Die kleine Nachtmusik), André Rieu und Ravel (Bolero) und so weiter beschallt wurde!

Dies kam mir zugute und ich liebte und liebe noch immer klassische Musik – in Maßen!

Waren die Fernsehsendungen SCHULD?

In Zeiten, in denen es nur 3 Fernsehprogramme gab und um Mitternacht das Testbild flimmerte und der Farbfernseher gerade mal erfunden war, fühlten wir uns reich! Und unter der Woche war das Sandmännchen definitiv das Letzte, was ich schauen durfte – Ende um 19 Uhr!!!

…bis ich dann auch mal den Heimatmusiksendungen meiner Mutter (eine waschechte Bajuwarin) beiwohnen durfte – meist am Samstagnachmittag.

Diese Volksfeste mit Blasmusik mochte ich zwar nicht ganz so gerne, denn das war aus meiner kindlichen Ansicht eben nur was für die Alten… Aber diese unverfänglichen Sendungen anzuschauen mit der Familie war immer noch besser, als sich langweilen oder alleine in seinem Zimmer zubringen zu müssen.

Karaoke Begleitung zu „Über 7 Brücken musst du gehen“

Interessanter und cooler fand ich „Die Hitparade“ mit Dieter Thomas Heck. Und da halte ich es wie Laschet:

Ich habe noch immer einige Textzeilen der Hits im Kopf… Er gehört zu mir, Mendocino, es geht eine Träne auf Reisen und Theo wir fahrn nach Lodz konnte ich mitsingen und lernte durch die Texte die wesentlichen Spielregeln, den Herzschmerz und Weisheiten für mein noch vor mir liegendes Leben kennen.

Die ersten 6 Lebensjahre sind prägend!

Also am Samstagabend durfte ich im ZDF die Hitparade gucken. Das war für mich als Vorschulkind etwas ganz Besonderes und lange Zeit das Highlight der Woche. Später kamen die immer beliebter werdenden Quizsendungen hinzu.

Hierzu gehörten insbesondere Musik ist Trumpf, Der goldene Schuss, Dalli Dalli oder Einer wird gewinnen damals noch mit Joachim Kulenkampff, Erkennen Sie die Melodie oder die Rudi Carell Show und nicht zu vergessen, die Montagsmaler und Der große Preis mit Wim Thoelke und Wum, dem niedlichen Hund.

Wum

Oh, was habe ich es geliebt, im Schlafanzug bei den Erwachsenen vorm Fernseher zu sitzen oder halb liegen zu dürfen! Ich war natürlich müde so spät abends…

Dalli Dalli lief meines Wissens Donnerstags Abends… stimmt das? Diese Sendung fand ich persönlich nicht so toll (ich bin eher eine Langsame und wetteifere nicht gerne). Aber es war eine gute Gelegenheit auch unter der Woche länger aufbleiben zu dürfen. Und es gab am Ende immer einen Abspann, der besagte, dass das Jochen BRAUER  Sextett die musikalische Begleitung der Show spielte. Das war für mich und unsere Familie etwas ganz Besonderes. Wir waren erstaunt, dass jemand den gleichen Namen wie wir hatte (also meinen richtigen damaligen Familiennamen).

Dalli Dalli

Ich erinnere, dass Palatina ein Künstlername ist. Kannten wir doch sonst niemanden der genauso hieß, wie wir! Nicht einmal in der uns bekannten Verwandtschaft gab es diesen Namen noch, weil die männlichen Brauers durch den Krieg weitgehend ausgelöscht waren.

Also Jochen Brauer war für mich ein besonderer Name, mehr zunächst nicht. Nicht wissend, dass ich 40 Jahre später mit ihm auf der Bühne stehen würde, nicht wissend, dass ich wie er Saxophon und Gesang auf der Bühne präsentieren würde. Er hat mich damals auch nicht beeindruckt, weder die Musik noch die Instrumente – es war einfach nur der Name im Abspann… Wow! Es gab jemanden, der so hieß wie ich und der im Fernsehen auftreten durfte. Das bewunderte ich – sonst NIX! Ich habe die Musik bestimmt nicht als unangenehm wahrgenommen. Und möglicherweise hat sich damals schon etwas in mein Unterbewusstsein eingeprägt. Denn Saxophon geriet erst in mein Radar als ich schon fast 30 Jahre alt war. Und es sollte nochmals fünf Jahre dauern, bis ich es tatsächlich erlernte.

Als ich dann mit Anfang 30 Gesangs- und Saxophonunterricht nahm, war mir Jochen Brauer nicht mehr präsent. Erst als ich ihn 2006 in Mannheim in der Feuerwache anlässlich einer Antirassismus-Veranstaltung spielen und das Lied „Georgia“ singen hörte, flammte die Erinnerung an ihn auf. Ich war hin und weg und nahm nach dem Konzert mit ihm Kontakt auf. Ich sagte zu ihm, dass ich ihn schon seit meiner Kindheit aus den TV-Shows kennen und dass ich mittlerweile selbst auch Saxophon spielen würde und dass ich auch den Song „Georgia“ im Gesangsrepertoire hätte.

Mein Herz klopfte. Dann eröffnete ich ihm, dass ich den gleichen Nachnamen tragen und ihn bewundern würde. Scherzhaft meinte er zu mir, dass wir ja mal gemeinsam Straßenmusik machen könnten. Ich erwiderte, dass ich dafür erst noch ein bisschen üben müsste. Ich war damals noch absolut schlecht , also ein „relativer“ Anfänger, der gerade mal begann, solistisch laufen zu lernen.

Das mit der Straßenmusik wurde leider nix

Na ja, mit der Straßenmusik hat es nicht geklappt mit Jochen, und ich habe mich auch nicht getraut, neben ihm mein Saxophon zu spielen, neben diesem virtuosen genialen Künstler und Jazzer… aber:

Bei einer Gelegenheit eines Auftrittes im Schlossgarten in Herxheim habe ich Jochen gefragt, ob ich mit ihm und seiner Band einen Song darbieten dürfte. Ich glaube, es war „All of me“, mein allererstes Sologesangsstück ever. Ich war ganz aufgeregt… Er war total nett und hat mich eingeladen und mir das Du angeboten! Boah…. toll, ein toller Saxophonist, ein toller Mensch, unaufgeregt, bescheiden und eine Ikone in der Jazz-Musikerwelt nicht nur Mannheims. Ich war so stolz. Ich sollte noch ein paar Mal die Ehre und Gelegenheit haben, mit ihm auf der Bühne zu stehen.

Einmal war ich als Gastsängerin mit seinem Jazzquartett mit Thomas Stabenow auf der Bühne und ein anderes Mal mit der Rhine-Stream-Jazzband.

Ich bin heute noch beseelt und es erfüllt mich mit Freude, wenn ich an diese für mich doch sehr aufregenden Auftritte denke. Am 02. Oktober 2018 ist Jochen Brauer gestorben. Er wurde 89 Jahre alt!

Ich bin für diese musikalische und noch mehr menschlich ergreifende Erfahrung wahnsinnig dankbar!

Rhine-Stream-Jazz Band anlässlich der Einweihung PX de Dom Mannheim

Ja – Musik ist mein L(i)eben, wenn ich zurückblicke, dann gibt es daran gar keinen Zweifel! Ich habe mit ihr meine tiefsten Tiefen überwinden können und so viel Freude in mein Leben gezogen. Ich freue mich über Rückmeldungen positiver oder auch anregender Art und auf den nächsten Monat, wenn ich euch im Juni wieder einen weiteren Blogartikel über meine Musikwelt präsentieren darf! Habt eine schöne Zeit❣

Herzlichst eure Katharina Palatina

Warum ich mein Saxophon liebe!

Für alle, die es eilig haben… Schaut euch das Foto an!

Lebensfreude pur – mit der Kultband Just for Fun in Mannheim auf der Bühne 2018

Alle anderen dürfen meinen Blogbeitrag lesen! Ich schreibe heute über meine Liebe zum Saxophon und wie ich diese Liebe gefunden habe.

Wie alles begann:

Das Fundament für meine Liebe zum Musizieren wurde im Grundschulalter gelegt. Ich war in der 3. Klasse und hatte nachmittags einmal in der Woche Handarbeitsunterricht – jaaaaa – ich lernte nähen, häkeln und stricken. Gibt es das heute überhaupt noch?

Die Kreismusikschule bot am gleichen Wochentag im unmittelbaren Anschluss an meinen Schulunterricht musikalische Früherziehung in kleinen Gruppen an. Ein Mädchen aus meiner Handarbeitsklasse, sie hieß Sylvia, war bereits Musikschülerin. Ihre Eltern wussten offenbar den Wert dieser frühkindlichen Förderung zu schätzen. Sylvia fragte mich, ob ich Lust hätte, beim Unterricht mit den orff’schen Instrumenten reinzuschnuppern.

Dass Sylvia einmal meine Heldin werden würde, war damals noch nicht abzusehen. Sie sorgte dafür, dass meine Liebe zur Musik geweckt und von da an mein weiteres Leben maßgeblich geprägt wurde. Leider habe ich sie aus den Augen und aus dem Sinn verloren, als es mich dann 2 Jahre später auf das Gymnasium verschlug.

Rock’n‘ Roll!

Allerdings sollte es noch gut 20 Jahre dauern, bis ich mein heutiges Lieblingsinstrument tatsächlich entdeckte und anfing zu erlernen… mit zarten 32 Jahren landete nämlich ein „Fund-Saxophon“ in meinem Lebensbereich, was dazu führte, dass ich mich entschloss, Unterricht zu nehmen. Das war kein Zufall, oder doch?

Das Leben hat seine ganz eigenen Gesetze!

In meinem ganzen Leben kommen oder kamen die Dinge, die mir auch heute noch wichtig sind oft unbeabsichtigt. Mittlerweile weiß ich, dass das Unterbewusstsein die Dinge und Lebensumstände fügt und es somit meine Bestimmung war, Musikerin zu werden.

Jedoch hat das Leben seine eigenen Gesetze. So habe ich ganz viele Umwege – wirklich Umwege??? oder vielleicht doch eher erforderliche Pfade!!! – beschritten, bevor ich da ankam wo ich heute bin.

Just for Fun Mannheim 2019

Was ich bis heute mit Saxophon erreicht habe:

Ich bin heute Saxophonistin und Sängerin. Ich bin Alleinunterhalterin bei Geburtstagen, Hochzeitsgesellschaften, Firmenveranstaltungen. Ich bin Straßenmusikerin, z.B. gebucht von der Stadt Karlsruhe für das 50-jährige Jubiläum des Woodstock Festivals im Jahr 2019. Ich bin eine Musikerin, die hochrangige Politiker unterhalten durfte in Brüssel in der Rheinland-Pfälzischen Landesvertretung im Jahr 2017 und 2018.

Brüssel. Ich umrahmte das Event!

Ich bin eine Einzelmusikerin, die bei der Verabschiedung eines Polizeipräsidenten und vielen anderen Amtseinführungen und Verabschiedungen unterhalten durfte.

Hochzeit im Grünen

Ich bin Gründerin und Frontfrau von Bands gewesen, wie z.B. Blue Diner, Saxladies and the Jam Bang Orchestra und Katharina und die amüsieren Herren. Ich war von 2017 bis 2021 in einer renommierten Rock’n‘ Roll Band Saxophonistin in vorderster Front und weiß, dass ich jederzeit wieder das Gleiche tun kann. Ich bin eine Musikerin, die ohne Hemmungen und Angst vor 1000 Menschen auf der Bühne ein Solo spielt – obwohl sie das Stück noch nie gehört hat. WOW! Oh Gott, wenn ich das schreibe, bekomme ich Herzklopfen. Ja, meine Künstlerfigur Katharina Palatina ist eine leidenschaftliche Musikerin – cooooooool.

Vernissage in einer Arztpraxis

UND: Ich habe meine Webseiten und meinen eigenen Blog. Alle selbst erstellt und bestückt!

Warum die Geige schuld ist!!!

Bis es soweit war, gab es jedoch viele Steine und Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Saxophon war in meiner Jugend kein Instrument, was ich oder meine Eltern oder sonst jemand in meinem Umfeld im Fokus hatte. So erlernte ich nach der obligatorischen Blockflöte erstmal Geige und Gitarre im Selbststudium. Die Geige war absolut nicht mein Instrument. Sie wurde mir übergestülpt, weil ich ja so begabt sei. Ich übte so gut wie nie. Trotz aller Faulheit und Unlust reichte meine Kunst zum Schülervorspiel vor Publikum und zur Teilnahme im Schulorchester des Eleonorengymnasiums aus. Dort traf ich einen Klassenkameraden, der ebenfalls Geige erlernte und schon so viel weiter fortgeschritten war als ich, weil – NA??? Weil er täglich übte. Weil es ihm Spaß machte. Weil er schlau war. Weil er gebildete Eltern hatte, die ihn wohl auch förderten.

NOT ME!

Sein Name: Thomas Mattern. Er ist heute ein erfolgreicher Berufsmusiker, Lehrer für Geige und Gesang am Konservatorium in Mainz und mehr. Ich werde ihn nie vergessen, denn ich bewunderte ihn.

Na ja – ihr ahnt es schon… ich hatte mich in der Pubertät freigekämpft und mit 14 Jahren den Geigenunterricht beenden dürfen – alternativlos! Eher nebenbei, weil ich sowieso jeden Sonntag in die Kirche gehen musste, war ich im katholischen Kinder- und im Kirchenchor meiner Kirchengemeinde aktiv. Das war immer noch besser, als ohne Aufgabe in der Kirche zu verbringen. Ich träumte davon, in der angesagten Dorfband singen zu dürfen, die an Fasching und an der Dorf-Kerwe auftrat und Unterhaltungsschlager darbot. Das klappte leider nicht. Keiner weit und breit, der mir Alternativen aufzeigte, mich zum Gesangsunterricht schicken würde und mich in meinem Herzenswunsch, aktiv Musik leben zu können, unterstützen könnte. Ich wusste auch nicht, an wen ich mich hätte wenden sollen. Ist halt so, war meine resignierte Haltung.

Mit der Beendigung des Geigenunterrichtes war für Musik Leistungskurs und eine professionelle Musikkarriere, die mir vorschwebte, leider alles verbaut. Ich war mir auch nicht bewusst, was man dafür alles machen musste und welches Instrument für mich in Frage käme. Ich merkte nur, dass meine musikalische Begabung und die Chorsingerei ohne fundamentierte Musiktheoriekenntnisse nicht für ein Musikstudium reichen würde. Etwas frustriert verließ ich dann auch nach wenigen Stunden in der Oberstufe den Musikleistungskurs, für den ich mich angemeldet hatte.

Meine Mitschüler Koschorreck (JA DER Kosho) und Mattern waren mir meilenweit voraus und haben mir in den ersten Stunden aufgezeigt, wo der Hammer hängt. Mir blieb nur noch, die Mitschüler zu bewundern, die damals schon auf dem richtigen Pfad waren.

Den heutige Söhne Mannheims Gitarrist Michael Koschorrek (Kosho) himmelte ich an und stand neidisch vor der Schulband. Ich war deprimiert, dass er damals schon so weit und ein guter Musiker war. Dann war er auch noch Schauspieler in der Theater AG und spielte die Hauptrolle im Stück „Diener zweier Herren“. Auch das bewunderte ich… es wäre aufgrund meiner Neigungen ein Beruf für mich gewesen, aber… ich dachte: Jetzt ist es für mich zu spät. Ich bin schon zu alt, um ein Instrument zu lernen. Mit 14 Jahren ist der Zug abgefahren. Ich besann mich auf eine bürgerliche, sichere Berufsausbildung – ein duales Fachhochschulstudium.

Man trifft sich immer 2 mal im Leben!

Kosho – mein Schulkamerad

Wie schön, dass ich letztes Jahr bei Kosho in der Toskana einen Gitarrenworkshop belegen konnte. Facebook sei Dank habe ich mich vor ein paar Jahren wieder mit ihm verbunden. Er konnte sich an mich gar nicht mehr erinnern. Er war ja der Star auf der Bühne und schwebte in anderen Regionen. Ich war nur eine kleine graue Maus, die ihn bewunderte…

Über diese Toskana Reise habe ich gebloggt und habe gemerkt, dass mir das Bloggen beim Reisen WAHNSINNIG viel Spaß macht. Obwohl ich in den letzten Jahren, also bereits seit 2014 Blogartikel über meine Musik geschrieben hatte, habe ich mir nie die Zeit genommen, den Blog intensiver fortzuführen. Also letzten Sommer merkte ich, dass ich auf jeden Fall in Zukunft wieder mehr bloggen werde. Wenn ich Zeit habe. Im Urlaub. Wenn ich in Pension bin. Wenn…

Aber zurück zu meiner Liebesgeschichte:

Saxophonliebe

Nach der Beendigung des Geigenunterrichts dauerte es noch sehr lange, bis ich mein Saxophon gefunden haben sollte. Erstmal waren die Männergeschichten dran. Jungs küssen und so. Mein erster „fester“ Freund, den ich mit 17 kennenlernte, war Hobbygitarrist. Na ja, bis ich Abi machte, war das Geschichte. Ich studierte an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und wurde Diplomverwaltungswirtin (FH). Ich verließ meine Kirchengemeinde und damit auch den Kirchenchor. Mein erster Mann war in meiner Dienststelle beschäftigt und alles andere als musikalisch. Die Musik war erstmal aus meinem Leben verschwunden. Als ich mich mit Ende 20 auf dem Höhepunkt meiner beruflichen Karriere befand, machte sich eine innere Leere in mir breit. Ich wollte Jura studieren, um die Leere zu füllen. Doch das erschien in diesem Alter eine nicht lohnende Zusatzqualifikation zu sein (was natürlich aus heutiger Sicht nicht stimmt). Ich überlegte, was nun zu tun sei. Also holte ich die Gitarre wieder hervor und plänkelte vor mich hin. Ich spürte die positive Energie, die Freude, die mir das Musizieren bereitete. Ich erarbeitete mir Zupf- und Schlagmuster, sowie ein Programm von einer Stunde, was ich auf meinem 29. Geburtstag vorführen konnte. Parallel hierzu verschlechterte sich die Beziehung zu meinem Partner. Wir trennten uns.

Gitarre war ein Nebenbuhler ohne echte Chance

HURRA! Die Musik nahm wieder ihren Raum ein… Long Story short:

Ich übte Gitarre, sang dazu, wollte in eine Band einsteigen. Hab mir sogar 2 Stunden Gitarrenunterricht genommen

– not my way!

Ok. Dann halt irgendetwas anderes in einer Band. Ich wollte unbedingt Musik machen, auf der Bühne stehen. Da ich jahrelang im Chor gesungen hatte, entschied ich mich, als Sängerin in eine Band einzusteigen. Das sollte doch nicht so schwierig sein… Das klappte zwar, endete aber auch in einem Disaster, da ich aufgrund fehlender Gesangsausbildung nur Backgroundsängerin sein konnte und schließlich wegen Querelen mit der Frontsängerin aus der Band rausgeworfen wurde. Meine Sehnsucht wurde dadurch nicht gerade weniger!

Der Durchbruch!

Der absolute Auslöser und Kathalysator für mein heutiges Musiker-Leben war ein Konzert in den 90er Jahren einer Soulband im angesagten Livemusik-Club Miljöö in Mannheim. Dort spielten in der Frontline 2 Saxophonistinnen, die auch Background sangen. Ich stand vor der Bühne, war begeistert und wusste sofort: DAS WILL ICH HABEN! Aber auch da hatte ich zunächst nicht sofort die Idee, mir ein Saxophon zu kaufen und Unterricht zu nehmen. Das änderte sich schlagartig, als mir der Bassist der Soulband, in der ich damals noch sang, ein Fund-Saxophon zur Verfügung stellte. Ich ließ es reparieren, nahm Saxophonunterricht, übte jeden Tag fleißig eine Stunde und konnte schon nach eineinhalb Jahren mit meinem geliebten Alt – Saxophon in der Big Band der Musikschule Speyer mitspielen. Ich bin dort im Februar 1995 mit meinem Kind im Bauch beigetreten, habe am 20. Mai ein Konzert im Rathaus Speyer mitgespielt und am 09.06. meinen Sohn entbunden! In dieser Big Band hat sich mein Saxophonspiel toll entwickelt und ich habe auch meinen Einstieg in den Sologesang gefunden. Bereits 2 Jahre später, also 1997, konnte ich tatsächlich in den Bläsersatz einer Soulband einsteigen.

GESCHAFFT!!!

Sektempfang Hochzeit

Endlich hatte ich meine musikalische Bestimmung gefunden und den Grundstein für mein weiteres Leben gelegt. Denn ab jetzt war das Saxophon mein wichtigster Lebensbegleiter – meine größte und dauerhafteste LIEBE. Ganz viel Lebensfreude und Zufriedenheit in meinem Leben habe ich diesem Instrument zu verdanken! Seit über 25 Jahren bereichern viele musikalische Projekte, Bands, Workshops und Musikfreunde mein Leben. Aktuell ist zwar eine coronabedingte Auftritts-Flaute. Ich bin allerdings zuversichtlich, dass das bald wieder anders werden wird. Darauf freue ich mich riesig!

Saxophon ist einfach geil!

Über mein Saxophon, meine Beziehung zu ihm, meine Entwicklung, Erfolge und Tiefschläge werde ich in weiteren Blogartikeln schreiben. Es ist das geilste Instrument EVER. Wer sich darüber mit mir austauschen will, ist herzlich eingeladen zu kommentieren oder mit mir per E-Mail in Kontakt zu treten.

Diesen Blogartikel habe ich im Rahmen von #boomboomblog geschrieben. Boomboomblog war eine Aktion von Judith Peters (Sympatexer) im April des Jahres 2021. Ich konnte vorbereitete Texte verwenden, weil ich schon seit vielen Jahren Tagebuch über mein Musikleben führe und diese schon längst veröffentlichen wollte. Ich habe alles vor 10 Jahren schon aufgeschrieben in der Form eines fiktiven Interviews mit der Frauenzeitschrift Brigitte… Meinen bestehenden Blog, den es seit 2014 gibt, habe ich bisher nur spärlich bedient, obwohl mir das Bloggen sehr viel Spaß macht. Jetzt habe ich Dank Judith und Facebook-Freunden, die mich auf diese Aktion aufmerksam machten, einen neuen Stups bekommen und werde in dieser Richtung wieder aktiver sein. Vielen Dank!

Corona – das Leben geht weiter

Das Leben ist ein Spiel!

Jetzt gibt es schon den zweiten Lockdown. Ich kann nur sagen: Es ist gut wie es ist – es ist besser als ich es je gedacht hätte – es ist ein Gewinn – es ist ein Glück im Unglück – es ist MEIN Gewinn, mein nächstes Level, mein neues ICH!

Ach mensch – das Jahr 2020 ist ein ganz Besonderes… so viele Einschränkungen – so viele neue Möglichkeiten, so viel Gelegenheit, sich selbst zu entdecken. Das andere Ich! Wer bin ich eigentlich, wenn ich zwangsstillgelegt bin? Wenn ich nicht mehr allen Verlockungen hinterherhecheln oder Entscheidungen treffen muss, welches Event, welches Konzert, ob der Couchabend oder der Übekeller wichtiger sind?

Musik nicht mehr an erster Stelle? UNMÖGLICH!

Keine Bandproben, keine Auftritte mehr? UNMÖGLICH!

Keine Jazzsessions, keine abendlichen Übungen im Keller? UNMÖGLICH!

Keine Sektempfänge, Hochzeiten, Geburtstage, Amtseinführungen? UNMÖGLICH!

Keine Gesangsstunden, morgendliche Übungen auf dem Weg zur Arbeit? UNMÖGLICH!

Kein Wurstmarkt in Bad Dürkheim? UNMÖGLICH!

Keine Rock’n‘ Roll Band Auftritte auf den Stadtfesten in den größten Festzelten? UNMÖGLICH!

Keine Polizeibigbandproben und Auftritte mehr? UNMÖGLICH!

Ein Leben ohne … UNMÖGLICH!

Ach. Wirklich? Wirklich, wirklich, wirklich???

Ach – wie schön, dass ich eines Besseren belehrt wurde!

Das größte mobile Riesenrad Europas in Bad Dürkheim

Entspannung, Coaching-Kurse – nur wegen Corona möglich

Cabrio kaufen, fahren, genießen – nur wegen Corona möglich

Sommerurlaub in der Toskana – nur wegen Corona möglich

Gitarrenworkshop mit Michael Kosho Koschurreck – nur wegen Corona möglich

Städtetour in Mailand und Florenz mit dem eigenen Cabriolet – nur wegen Corona möglich

Und so viel mehr…

Haus entrümpeln, Ordnung im innen und außen schaffen – nur wegen Corona möglich

Büro – Homeoffice optimieren – nur wegen Corona möglich

Ausgeglichen sein, next Level erreichen – nur wegen Corona möglich

Wurstmarkt fällt aus – trotzdem Riesenrad fahren – nur wegen Corona möglich

Saline und Wurstmarktplatz Bad Dürkheim

Entschleunigen, das Leben genießen, neue Freundschaften schließen – nur wegen Corona möglich

Mit den Nachbarn näher zusammenrücken- nur wegen Corona möglich!

Nachbarschaftsmusik mit Gitarre – nur wegen Corona möglich

Aus Internet-Kontakten Freunde im echten Leben gewinnen – nur wegen Corona möglich

Neue Skills erwerben – Funnysketchnotes, Video-Masterclass, Transformation – nur wegen Corona möglich

I love my home Community, Loslassen lernen, Glücklich sein – ohne Abhängigkeit – nur wegen Corona möglich

Happy Place im Homeoffice

Verluste und Entbehrungen verkraften – nur wegen Corona möglich

Bewusstsein, Klarheit, Joy and Happiness – nur wegen Corona möglich

Befreiung aus alten Gewohnheiten – nur wegen Corona möglich

Befreiung aus der 3D Vorstellung, Dankbarkeit, ewiges Leben – nur wegen Corona möglich

Geniessen, be-ing statt do-ing, weniger ist mehr, ich bin genug – nur wegen Corona möglich

Herbstschätze

Wurstmarkt fällt aus – der Herbst, die Weinlesezeit, eine der schönsten Jahreszeiten in der Pfalz. Der große Touristenstrom ist wegen Corona ausgeblieben. Für mich ist es ein Segen, in dieser schönen Gegend leben zu dürfen. Spaziergänge, walken, joggen, Cabriolet fahren ist hier eine Selbstverständlichkeit und fühlt sich dennoch nach Urlaub an. Die Pfalz mit ihren Weinbergen, dem Pfälzerwald, dem Indian Summer mit der wunderbaren Laubfärbung… Mein Paradies!

Zauber der Natur
Auch der Herbstzauber geht vorbei!

Nur 1 Woche später… mir war nicht bewusst, wie kurz das herbstliche Farbenschauspiel ist. Darum ist es um so wichtiger, das JETZT, den Augenblick zu genießen.

Riesenrad mit Chako Habekost Guide

Alles hat seine Zeit! Corona wird irgendwann überwunden sein und die Welt wird sich hoffentlich viel bewusster zum Besseren gewendet haben! In diesem Sinne; Alla Hopp, bis bald!

Toskana Nachnachlese

Jetzt ist er vorbei, mein Traumsommer mit Traumwetter mit meinem Traumauto und meinem Traumurlaub.

Der Gitarrenworkshop mit Kosho in der Toskana war das Beste, was mir durch Facebook je untergejubelt wurde. Ich muss sagen, ich hab es mir richtig gut gehen lassen. Und der Workshop wirkt nach:

Auftritt zum 72. Geburtstag meines Nachbarn Michael

Ich habe eine tolle Nachbarschaft. In der Coronazeit ist das mehr als deutlich geworden. Alle Feste wurden aufgrund der Kontaktbeschränkungen und der Mindestabstandregeln im Freien gefeiert und wir rückten trotzdem nochmal mehr zusammen. Welch schöner Widerspruch. Herzerwärmend auch die Feuerstelle:

Stuhlbeine, Bretter und Äste wärmten uns an der Feuerstelle, die Niklas mitbrachte

Alle Nachbarn bringen sich irgendwie ein… Jeder bringt etwas mit, wie Essen, Trinken oder auch Restholz – wie früher in der „schlechten“ Zeit. Doch auch heute zeigt sich, dass in der Not die Menschen ihre Nächstenliebe offen zeigen und dankbar sind – auch für die einfachen Dinge des Lebens. Der Zusammenhalt war von Anbeginn des Lockdowns im März ganz offensichtlich. Für die (nicht nur älteren) Nachbarn einkaufen oder am 22. März mit mir gemeinsam musizieren. Ich war dem deutschlandweiten Aufruf gefolgt, das Lied „An die Freude“ aus dem Fenster heraus zu spielen. Mit Gesang, Gitarre und Trommel haben meine Nachbarn direkt mitgemacht.

Meine Bühne im Schlafzimmer

Gleich zu Ostern gab es das nächste open Air Nachbarschaftsevent, bei dem ich zum österlichen Zuprosten aufgerufen und musikalisch unterhalten habe.

Osterunterhaltung für die besten Nachbarn der Welt

Und es riss nicht ab: mit Muttertag und Vatertag wurde alles gemeinsam gefeiert…

Muttertag… mit förmlicher Einladung an ALLE❤
Christi Himmelfahrt war es sehr warm und auch schön…

Na ja und jetzt: Die Gitarre darf mit in mein Repertoire einziehen und ich habe Grund zu üben. Nach What’s up und Hallelujah werde ich You’ve got a friend dazunehmen. Alles ganz locker und easy und so, wie es mir Spaß macht.

Der Herbst ist in der Pfalz auch schon gut angekommen.

Parkinsel Ludwigshafen
Weinberge in Weyher Südpfalz
Dorfbrunnen Pfanne in Hainfeld

Und auch jetzt lasse ich es mir gut gehen bei Weinbergswanderungen oder Spaziergängen auf der Parkinsel am Rhein entlang. Die Herbstdekoration konnte ich für mein schönes zu Hause auch gleich mitnehmen. Die Natur birgt sooo viele Schätze. Ich sammle sie einfach ein😀.

Äpfel von der Streuobstwiese

Ich lebe definitiv im Paradies und bin froh, dass mich die Coronakrise nicht aus dem Tritt bringt. Ich freue mich auf den Winter und auf alles was kommt. Mit der lieben Nachbarschaft, meinen besten Freundinnen und der Feuerstelle von Niklas bleibt mein Herz weit offen, warm und glücklich!